Hexen-Slalom 2019

Lemgo.  „Racing is a matter of spirit, not strength…“ (Rennsport ist eine Frage des Geistes, nicht der Stärke…). Unter diesem Motto wurden am 26. Mai der 51. und 52. Hexen-Slalom ausgetragen.

Ausrichter der Veranstaltung war traditionell der Automobilclub Lemgo e. V. im ADAC – im Industriegebiet Lemgo-West erstmalig mit einer Pilotveranstaltung. Wurde in den vergangenen Jahren regelmäßig eine Veranstaltung durchgeführt, war an diesem Tag eine Doppelveranstaltung geplant.

Am Vormittag starteten zunächst  die Teilnehmer des 51. Hexen-Slalom, Nachmittags  fiel dann der Startschuss zum Hexen-Slalom Nr. 52. Ausgegliedert hierfür wurde der bisher am gleichen Tag durchgeführte Lauf zum ADAC Slalom-Youngster-Cup, welcher Ersatzweise am 29. September auf dem Sicherheitstrainingsgelände des ADAC OWL in Paderborn Mönkeloh im Verbund mit einer Kart2000, sowie einer Oldie Kart-Cup-Veranstaltung stattfindet.

Ausgetragen wurden folgende Wettbewerbe: ADAC Clubsport-Slalom Meisterschaft 2019 und Pokal der Lippischen Landes-Brandversicherung 2019

Spektakulärer Start

Spektakulär begann bereits der Start des ersten Fahrzeuges der Klasse „Newcomer 1a“ (Einsteigerklasse für serienmäßige Fahrzeuge). Bereits im Training zeigte Tim Fabio Schulz vom AC Bad Driburg auf Dacia Logan, daß die Strecke offensichtlich einigen Anspruch an Fahrer und Material stellte. Ein Bordsteinkontakt im Trainingslauf verhieß zunächst nichts Gutes, Fahrer und Fahrzeug überstanden diesen jedoch unbeeindruckt. Am Ende reichte es für Schulz zu Platz drei dieser Klasse. Platz zwei belegte Janis Koutroulis (FmS OWL) auf Fiat Punto, Platz eins ging an Rene Klose (AC Herringhausen). Hatte er am Vormittag noch Probleme mit der Strecke, belegte  Christian Liedtke (AMC  Stemweder Berg) auf Opel Corsa nachmittags Platz 1. Janis Koutroulis folgte auf Platz zwei, Rene Klose belegte Platz drei.

Lag am Vormittag in der folgenden Klasse „1b“ keine Nennung vor, belegte nachmittags Andrea Reitemeier vom AC Bad Driburg den ersten Platz.

In der nun folgenden Klasse „2a“ (leicht verbesserte Fahrzeuge) verhieß bereits ein Blick in die Starterliste einen spannenden Wettkampf. Dominik Pott (MSC Schloß Holte-Stukenbrock) und Mika Kollmeier (AC Herringhausen), beide nicht von motorsport-technisch „schlechten Eltern“, gegen Lars Stille, Tim-Oliver Stock und Phillip Siekmann vom AC Lemgo.

Stock und Siekmann traten als „quasi Nachwuchs“ an, Stille mit vielen Jahren Erfahrung im Slalom-Sport als „alter Hase“, nach mehreren Jahren Abstinenz, durch die Betreuung von Sohn Phil im Kart-Sport, jedoch mit deutlichem Respekt (Zitat Stille: Ich hab am Start immer noch Fracksausen) im komplett überarbeiteten VW Polo.

Es sollte ein beeindruckender Wettbewerb werden. So fuhr Dominik Pott am Vormittag knapp mit einer Zeit von 1:41,53 vor Mika Kollmeier (1:41,62) den ersten Platz ein. Stock, Siekmann und Stille folgten mit Platz drei bis fünf.

„Alte Adler sehen mehr!“

„Alte Adler  sehen mehr!“ – nur ein Zitat, aber immer noch nahe an der Realität. Beweis: Lars Stille. Wie er auf der Strecke im VW Polo noch über zwei Sekunden Zeitverbesserung zum Vormittag finden konnte bleibt sein Geheimnis, die Erstplatzierung nach dem Start der Klasse „2a“ am Nachmittag jedoch unumstritten. Herzlichen Glückwunsch. Platz zwei belegte Mika Kollmeier, Platz drei ging an Philiip Siekmann.

In der nun folgenden Klasse „2b“ lieferten sich Bastian Voss (MSC Thüle Paderborner Land), Maurice Schmidt (AC Höxter) und Nico Düe (AMC Retzen) einen spannenden Schlagabtausch. Gelang Voss vormittags noch der Sprung auf Platz eins vor Düe und Schmidt, mußte er sich nachmittags von Düe geschlagen geben, welcher auf einem serienmäßig unspektakulären VW Golf Variant Diesel der Neuzeit spektakulär auf Platz eins fuhr. Platz zwei Schmidt, Platz drei Voss.

Start der Klasse „2c“ (stärkste Klasse der seriennahen Fahrzeuge). Hier wird deutlich wie nahe serienmäßige Neufahrzeuge heute von ihren Fahreigenschaften an die verbesserte Elite von früher aufrücken, so auch Sebastian Weber (ASC Bad Meinberg) im aktuellen VW Golf GTI im Duell mit Patrick Tölke (AMC Retzen) im Polo GTI (Vor- und nachmittags Weber Platz eins/Tölke Platz zwei). Einer versuchte vehement seinen VW Polo G40 aus den Neunzigern in die Pokalränge zu drängen, wie schon gesagt, beim angesagten Standard der Klasse eigentlich nicht machbar, oder doch? Mit einer sauberen Linie und fehlerfrei schaffte es Detlef „Mörtel“ Trabant vom AC Lemgo immerhin vormittags auf Platz drei, nachdem Benedikt Schulte (MSC Thüle Paderborner Land) seinen Vorsprung durch Pylonenfehler pulverisierte. Nachmittags musste sich der Trabant im Polo jedoch geschlagen geben. Platz drei ging an Benedikt Schulte.

„Hochglanz polierter Kampfhunde“

Mit der nun folgenden Klasse 3 der verbesserten Fahrzeuge begann der eigentliche Höhepunkt Tages. Sie kamen mit hohem Drehmoment in Gestalt „hochglanz polierter Kampfhunde“ auf vier Rädern und lieferten eine tolle Show ab.

Zunächst die Klasse „3a“. Rene Risse und Christian Göschel (AMC Bad Lippspringe), Christopher Berghahn (ASC Bad Meinberg), Horst Schmidt (AC Höxter) und Patrick Legner (AC Lemgo). Es folgte Spannung pur. Legte Patrick Legner zunächst Bestzeit vor, ließ ein Pylonenfehler diese jedoch erst einmal gewaltig wackeln. Der Teufel ist jedoch niemals lustig und bestrafte Horst Schmidt im Nacken von Legner ebenfalls mit drei Strafsekunden, so daß sich Legner am Ende der Vormittagsveranstaltung souverän und mit über zwei Sekunden Vorsprung auf Schmidt über einen hervorragenden ersten Platz freuen konnte. Doch gibt man sich damit schon zufrieden?

Offensichtlich nicht, jedenfalls nicht Patrick Legner. Nach dem Motto „es muß doch mehr als Alles geben“ legte er am Nachmittag gegenüber der Konkurrenz in seiner Gesamtzeit nochmals deutlich zu. Respekt und herzlichen Glückwunsch zu Platz eins. Schmidt Platz zwei, Göschel Platz drei.

Dort wo die Löwen am Lautesten Brüllen, nämlich in der Klasse „3b“ (Klasse für die stärksten verbesserten Fahrzeuge) fand nun der „Top-Act“ des Tages statt. Die Fahrer: Phil und Nick Kollmeier (AC Herringhausen), Dirk Schäfertöns (MST Ostwestfalen), Thomas Vollbrecht (AC Lemgo), Dominik Thiemann (MSC Heiderose) um nur einige zu nennen. Das Material: BMW M3, Subaru Impreza STI, Opel Kadett C Coupé, BMW E 36 und viele Leckerbissen mehr.

Was nun folgte zeigte deutlich, was auf dieser Strecke machbar ist und beeindruckte nachhaltig, angeführt von Phil Kollmeier mit der besten Einzelzeit von 0.43,35 dicht gefolgt von Bruder Nick (0:43,52) und Dirk Schäfertöns (0:43,68) – Pokalränge in gleicher Reihenfolge.

Schäfertöns fehlerfrei

Nachdem auch die Schnellsten dieses Tages am Vormittag mit Pylonenfehlern zu kämpfen hatten,  kam am Nachmittag noch der Ausfall des Kollmeier-BMW´s hinzu und das Siegerfeld mischte sich neu… Thomas Vollbrecht fuhr auf Platz drei, Dominik Thiemann auf Platz zwei. Dirk Schäfertöns (fehlerfrei) mit einer Gesamtzeit von 1:27,41) belegte am Ende Platz eins der Klasse und sicherte sich nebenbei auch den Pokal für den Gesamtsieger dieses Tages.

Die letzte an diesem Tag gestartete Klasse ist die sogenannte Old- bzw. Youngtimerklasse für Fahrzeuge ab einem Alter von mindestens 2o Jahren. Gefahren wird hier mit der Stoppuhr auf Gleichmäßigkeit. Platz eins ging hier (vor- und nachmittags) an Karl-Heinz Vollbrecht vom AC Lemgo.

Wie immer zum Schluss richtet der AC Lemgo e. V. im ADAC ein herzliches Dankeschön an alle Anwohner, Teilnehmer, Sponsoren, Gäste und Helfer, ohne deren Unterstützung eine solche Veranstaltung nicht durchführbar wäre.